Muslime verrichten sowohl freie Gebete als auch Pflichtgebete. Die freien Gebete werden Dua genannt, was Bittgebet bedeutet. Mit diesen Gebeten können Gläubige Allah um etwas bitten oder ihm besonders danken.
Die Gebete werden im Stehen, auf den Knien und in der Verbeugung ausgeführt, stets in arabischer Sprache, um Allah mit größtmöglichem Respekt zu begegnen. Vor dem Gebet bereiten sich die Gläubigen mit einer rituellen Waschung vor, die auf Arabisch „Wudu“ und auf Türkisch „Abdest“ genannt wird.
Es gibt fünf tägliche Pflichtgebete im Islam, die wie folgt heißen:
- Fajr(Morgendämmerung),
- Zuhr(Mittag),
- Asr(Nachmittag),
- Maghrib(Sonnenuntergang) und
- Isha(Abend).
Diese Gebete finden zu verschiedenen Zeiten des Tages statt: bei Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang und nachts. Die genauen Uhrzeiten variieren, da sie sich nach der Sonnenposition richten, die je nach Jahreszeit unterschiedlich ist.
In welche Richtung wird gebetet?
Muslime beten in Richtung Mekka, der heiligen Stadt in Saudi-Arabien. Die Gebetsrichtung wird als Qibla bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass Allah die Musliminnen und Muslime aufgefordert hat, in Richtung Mekka zu beten.
Mekka hat eine besondere Bedeutung für die Muslime, da dort die Kaaba steht, das erste Haus für Allah. In Mekka wurde auch der Prophet Muhammad, der Begründer des Islams, geboren. Das Beten in Richtung Mekka soll die Einheit und Zusammengehörigkeit der muslimischen Gemeinschaft symbolisieren und stärken.
Wird während des Ramadan anders gebetet?
Während des Ramadan, des heiligen Fastenmonats im Islam, gibt es ein spezielles freiwilliges Gebet, das Tarawîh-Gebet. Dieses Gebet wird etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang nach dem Nachtgebet verrichtet und dauert länger als die üblichen Gebete.
Viele Muslime kommen während des Ramadans in die Gebetsräume der verschiedenen Moscheen, um gemeinsam das Tarawîh-Gebet zu verrichten und danach noch ein wenig zusammenzusitzen. Darüber hinaus beten Islamverbände in Deutschland während des Ramadans auch für die Opfer von weltweiten Konflikten.
Warum ruft in Dubai immer ein Mann von einer Moschee und wie heißt er?
In Dubai und anderen islamischen Ländern ruft ein Mann von einer Moschee zum Gebet. Dieser Mann wird Muezzin genannt. Der Muezzin hat die Aufgabe, die Gläubigen fünfmal täglich zum Gebet aufzurufen. Ursprünglich erfolgte der Ruf vom Minarett aus, aber heutzutage wird der Ruf meist über Lautsprecher übertragen.
Der Muezzin-Ruf ist ein wichtiger Bestandteil der islamischen Glaubenspraxis und dient dazu, die Gemeinschaft der Gläubigen zum gemeinsamen Gebet einzuladen.
Warum waschen sich die Leute vor dem Gebet die Füße und warum ziehen sie die Schuhe aus?
Vor dem Gebet führen Muslime eine rituelle Waschung durch, die als „Wudu“ bezeichnet wird. Diese Waschung dient der Reinigung und Vorbereitung auf das Gebet, um in einem rituell reinen Zustand Allah zu begegnen. Die Waschung umfasst verschiedene Körperteile, darunter auch die Füße. Durch das Waschen der Füße entfernen sie mögliche Verunreinigungen und stellen so die rituelle Reinheit her.
Das Ausziehen der Schuhe vor dem Gebet hat ebenfalls mit der Reinheit zu tun. In einer Moschee oder einem Gebetsraum soll der Boden sauber und rein gehalten werden. Da Schuhe im Alltag getragen werden und Schmutz und Unreinheiten von außen mitbringen können, ziehen Muslime ihre Schuhe aus, bevor sie den Gebetsraum betreten. So wird die rituelle Reinheit des Ortes gewahrt und Respekt vor dem heiligen Raum gezeigt.
Muss jeder Moslem einmal in Mekka gewesen sein?
Jeder Muslim sollte mindestens einmal im Leben eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, wenn er oder sie dazu in der Lage ist und nicht zu krank oder arm ist. Diese Pilgerfahrt wird Hadsch genannt und ist eine der fünf Säulen des Islam. Die Pilgerfahrt nach Mekka ist somit eine wichtige religiöse Pflicht für Muslime, die die finanziellen und gesundheitlichen Voraussetzungen dafür erfüllen können. In Mekka besuchen die Pilger die Heilige Moschee und die Kaaba, den zentralen Wallfahrtsort des Islams.